Nationalatlas USA – Topographische Karten von gestern und heute

Atlasprojekte: 30. März 2011

Auf der Website des Nationalatlas der Vereinigten Staaten www.nationalatlas.gov findet sich seit kurzem ein neuer Dienst. Mit dem Ziel, den Nutzern ein besseres Verständnis der physischen Geographie Nordamerikas zu vermitteln, besteht die Möglichkeit, topographische Karten aus unterschiedlichen Produktionszeiten miteinander zu vergleichen, durch moderne Luftbild- und Geländedarstellungen zu ergänzen und die erkennbaren Landschaftsformen in Stichworten erläutert zu bekommen.
Die neue Sammlung greift die Idee eines Kartensets auf, welches vor 50 Jahren als Grundlage für die Vermittlung physisch-geographischer Inhalte an Schulen zusammengestellt worden war. Leider ist dieses “Set of 100 Maps” nur noch in wenigen Bibliotheken vollständig verfügbar, so dass die USGS (United States Geological Survey) ein neues Online-Modul implementiert hat, welches eine neue Auswahl an Kartenausschnitten und -typen in den nächsten Jahren allgemein zugänglich machen soll. Dabei sollen die technischen Möglichkeiten des für die Darstellung selbst entwickelten Map Readers mit dieser Aufgabe wachsen.

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Die derzeit verfügbaren 12 Bereiche (the “Set of a Dozen Maps“) bilden bereits einen weitgehenden Querschnitt durch die Landschaftsformen im Staatsgebiet der Vereinigten Staaten. Neben der alpinen Landschaft Nord-Montanas stehen u.a. das Marsch- und Strandgebiet von Cape Cod (Mass.), das Colorado Plateau mit dem Grand Canyon und das durch Vulkanismus geprägte Umfeld des Crater Lake (Oregon) zur Auswahl.

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Die Ansicht startet mit einer topographischen Karte (meist sind mehrere Karten aus verschiedenen Produktionsperioden vergleichbar) und erläutert die physisch-geographischen Besonderheiten, die hier exemplarisch behandelt werden. So wird am Beispiel des Kartenausschnittes “Chief Mountain, Montana” eine Zusammenschau der alpinen morphologischen Erscheinungen gegeben. Eine Auswahl an Standorten ermöglicht es, sich den geomorphologischen Formenschatz per Bild und kurzen definitorischen Text zu erschließen (beispielweise Zungenbecken- und Karseen). Dabei lässt sich die Karte teilweise durch Reliefdarstellungen und datierte Luftbild- bzw. Satellitenaufnahmen konkretisieren.

Leider sind die Bilder noch nicht vergrößerbar und nicht alle Kartentypen für jeden Bereich verfügbar; auch eine Druckmöglichkeit fehlt – bisher.

Mit einer Ergänzung durch Grafiken, welche die jeweiligen Prozesse der Landschaftbildung verdeutlichen, könnte hier ein schönes, weil angewandtes, geomorphologisches Kompendium Nordamerikas entstehen.