Neuauflage des Diercke Weltatlas

Atlasprojekte: 16. Februar 2010

Seit Jahren zählt der Diercke Weltatlas zu den erfolgreichsten Lehrmaterialen an deutschen Gymnasien. Auch die Fachverbände sind sich einig, dass die Neuausgabe zum 125-jährigen Jubiläum der Erstausgabe des Jahres 2008 der Neuorientierung der Schulkartographie Rechnung trägt. So gab es für die vollständige Neubearbeitung den Worddidac Award und die Comenius Medaille.

Auf den 299 Seiten finden sich 450 Karten sowie 130 Graphiken, und Tabellen. Das Inhaltsverzeichnis ist regional und thematisch gegliedert. Außerdem befindet sich im Atlas ein Register mit ca. 22 000 Namen und Ausspracheregeln und eine Griffleiste zur Schnellorientierung. Nicht zuletzt ist der Schlüssel zu den freigegeben Karten der digitalen Diercke-Welt enthalten.

Die Neubearbeitung wurde stark mit der Unterrichtspraxis verknüpft und bewährte Traditionen (einige thematische Karten schmücken das Werk seit mehreren Jahrzehnten) mit notwendigen Innovationen (u. a. 40% neu bearbeitete Karten) verknüpft.

Eine wesentliche Innovation ist die veränderte thematische Ausrichtung hin zu anderen Schwerpunkten. So stehen prozessorientierte Karten stärker im Fokus – ein Umstand, der Schlagworten wie Globalisierung, Nachhaltige Entwicklung sowie Landschafts- und Klimawandel Rechnung trägt. Dies geschieht mittels der Neukombination von Themenlayern, die weitergehende Karten-Interpretationen zulassen – z. B. eine Wirtschaftskarte mit aktueller Bodenbedeckung.

Viele Neuerungen wirken sich positiv auf die Verwendung im Unterricht aber auch die allgemeine Zugänglichkeit des Atlas aus:

  • Neu überarbeitete physisch-geographische Karten in klaren Maßstabsreihen.
  • Erweiterung der Registereinträge unter Berücksichtigung der Größenauswahl der Orte und neuen Regeln der Schreibweisen bei Endo- und Exonymen.
  • Mittels Online-Schlüssel erhält man Zugang auf ein breit aufgestelltes, an die Inhalte des Atlas angepasstes Internet-Angebot, mit Hintergrundinformationen und Materialien zu zahlreichen Karten.
  • Eine an neue Sehgewohnheiten und Themenkomplexe angepasste intuitive Signaturensystematik.
  • Eine farbige Randmarkierung vereinfacht das Zurechtfinden und ermöglicht einen schnellen Zugriff

Beibehalten hat man – trotz kontroverser Meinungen – das Format (23,5×29,7 cm). Dennoch wiegt der Atlas ab der Mehrseiten nicht viel mehr als sein Vorgänger. Grund dafür ist die Verwendung eines speziellen Papiers, das niedriges Papiergewicht mit strapazierbarer Struktur vereinbart und dem robusten Einsatz im Unterricht Rechnung trägt.

Der Atlas dient dem Unterrichtsstoff an Gymnasien ab der 5. Klasse. Gerade diesem frühen Einstieg in die Atlasarbeit hat man versucht, mit einer Neustrukturierung der Erschließungshilfen, sowie der verstärkten Nutzung einfacher Einstiegskarten übersichtlicher zu gestalten. Suchen und finden, wesentliche Grundkonzepte der Atlasarbeit, sind intuitiver geworden.

So wird es nicht nur den Schülern Spaß machen, in den Atlas zu schauen – auch Erwachsene werden immer wieder einen Blick hineinwerfen, wenn sie etwas suchen, was den Atlas an die Schnittstelle zwischen Schul- und Referenzatlas rücken lässt.